15.09.2024 - 07:48 UHR
Katastrophen-hilfsdiensteinsatz in Niederösterreich
Unterstützung der niederösterreichischen Feuerwehren im Katastrophengebiet
Nach den tagelangen Niederschlägen in Niederösterreich wurde für das gesamte Bundesland der Katastrophenfall ausgerufen. Als Unterstützung für die bereits eingesetzten Ortskräfte, die vielfach an ihrer Kapazitätsgrenze gelangten, wurden weitere Feuerwehren aus den benachbarten Bundesländern angefordert. Auch aus dem Bereich Feldbach wurde sofortige Hilfe geschickt, in Form eines technischen Zuges zur Bewältigung der verschiedensten Einsatzszenarien.
Teil dieses Zuges war auch die Feuerwehr Edelstauden, die sich mit dem LFB-A und sechs Mann (Manfred Kaufmann, Martin Baumhackl, Peter Baumhackl, Gerhard Mußbacher, Siegfried Schauer und Paul Schriebl) mit neun weiteren Feuerwehren und insgesamt zwölf Fahrzeugen am Sonntag, 15.09.2024 um 08:30 Uhr in Marsch setzten. Bereits auf dem Weg in das Katastrophengebiet konnte man das Ausmaß der Zerstörung erahnen. Hunderte umgestürzte Bäume und überschwemmte Straßen und Äcker begleiteten die Anreise. In Melk angekommen wurden den Feuerwehren Aufgaben zugewiesen, die die örtlichen Kräfte entlasten sollten.
Unsere Feuerwehr musste zuerst einen Hochwasserschutzzaun entlang der Donau errichten, um eine Überflutung des Ortsgebietes Melk zu verhindern. Nach Vollendung des ersten Auftrags wartete direkt der nächste auf die Mannschaft des LFB. Dieser war unter besonders gefährlichen Umständen durchzuführen, da ein gebauter Damm in der Nähe des Einsatzortes zu bersten drohte. Die Aufgabe war es, ein Kontrollzentrum eines Pumpwerks mit Sandsäcken und Schalungsmaterial so abzusichern, dass bei Bersten des Dammes eine Zerstörung verhindert wird. Die Sicherungsarbeiten fanden unter großen Vorsichtsmaßnahmen statt und konnten erfolgreich beendet werden. Die nächste Einsatzadresse führte zur Bergung eines im Wasser stehenden E-Fahrzeuges mit Unterstützung durch das WLF Melk. Das Auto wurde verladen und auf einer höher gelegenen Stelle verkehrssicher abgestellt. Der vierte Einsatz war die Rettung eines Hundes aus einem überfluteten Wohnhaus. Die Rettungsarbeiten waren nur durch ein Fenster im 2. OG durchführbar, da die Haustüre vollständig unter Wasser stand. Auch den Anrainern der umliegenden Häuser konnte mit Unterstützung bei den Räumungstätigkeiten geholfen werden. Der letzte Einsatz an diesem schon sehr langen Tag war das Freimachen von Verkehrswegen. Zahlreiche umgestürzte Bäume blockierten wichtige Zufahrtswege, diese wurden mithilfe von Motorsägen von der Straße entfernt.
Nach Abmeldung bei der örtlichen Einsatzleitung konnten wir erschöpft, aber unverletzt den Heimweg antreten, da aber Teile der Autobahn Richtung Graz überschwemmt waren, war dies aber nur über Umwege möglich. Gegen 02:30 Uhr kamen wir am Montag in der Früh wieder im Feuerwehrhaus Edelstauden an und konnten die Einsatzbereitschaft des LFB wiederherstellen!